Obwohl uns noch frostige Morgen begleiten, will die Sonne, die wir die letzten paar Tage genießen konnten hoffentlich andeuten: der Frühling kommt!
So wie letzten Monat in den Tunneln „tabula rasa“ gemacht wurde, gibt es jetzt im Freiland auch kaum eine Spur mehr von dem, was den vergangenen Sommer auf unseren Beeten gewachsen ist. In einem nie zuvor im Garten gesehenen technischen Auftritt (Toms Vorschlag um den Spateneinsatz zu sparen), wurden die verbleibenden Grün- und Rosenkohlstrünke relativ hoch gemulcht, also mit Traktor und Mulcher übergefahren und kleingehäckselt (hauptsächlich, um die Weiterbearbeitung zu vereinfachen, mit der schönen Nebenwirkung, dass Teile der Pflanzenmasse auf der Fläche bleiben und als Bodenfutter dienen), und am Wurzelbereich unterschnitten. Diese maschinelle Maßnahme musste trotzdem mit einer Gruppenaktion abgerundet werden: die Strünke haben wir einzeln und händisch rausgerissen, dann gesammelt und zum Kompost gefahren.
Und genau auf dieser Fläche wurde dann am 16. die erste Freilandaussaat gemacht. Es wurden nämlich Karotten (Sorte Dolciva) auf zwei 100-m-langen, 3-reihigen Beeten mit einer pneumatischen Sämaschine ausgesät. Diese funktioniert mit Luft (die Körner werden an einer Dosierscheibe aufgesaugt, und mit Hilfe eines Dübels vereinzelt) und hat gegenüber anderen Sätechniken den Vorteil, dass die Saatgutablage in der Särille viel präziser erfolgt. So können wir unseren gezielten Pflanzabstand (in diesem Fall 2 cm in der Reihe) besser/sicherer erreichen.
Und weil wir uns schon im Januar die Zeit genommen haben, so viel Beetbereitung wie möglich zu erledigen, konnten die ersten Pflanzungen in den Tunneln richtig zügig nach der Lieferung von den Jungpflanzen in KW8 stattfinden. Jetzt stehen Kohlrabi, Salat und Babyleaf mutig und aufrecht, aber noch mit Vlies abgedeckt. Sie warten und freuen sich bestimmt auf sonnigere und wärmere Tage.
Kann sich jemand erinnern wie das Anzuchthaus vor kurzem aussah? Jetzt, gefühlt einen Wimpernschlag später, sind schon Rucola, Mangold, Kohlrabi, Salat und Petersilie gekeimt und pikiert. Hier wurde an einem Vormittag ein neuer Kasten gebaut, wo ca. 2 m3 aufgetretener Mist reingepasst hat. Von diesem Material profitieren wir nicht nur nach der Lagerung und Kompostierung, als Anzuchtsubstrat, sondern auch währendessen als Wärmequelle. Durch die Umsetzungsprozesse können im Kern des „Haufens“ Temperaturen bis zu 70ºC entstehen! Während es draußen noch friert, werden tagsüber um und bei 15-20ºC im Haus beibehalten. Die Noppenfolierung am Fenster und um die Tische hilft, die entstandene Wärme im Raum zu erhalten, verursacht aber Lichtmangel, der bei milderen Temperaturen unvemeidbar mit der Vergeilung der Keimlinge (die Verlängerung des Hypocotyls in der Suche nach Licht) verbunden ist.
Und wie schön, mit der neuen Saison ein neues Gesicht dabei zu haben! Ein herzliches Willkommen an David, der sein drittes Lehrjahr in der biodynamischen Ausbildung in der Gärtnerei absolvieren wird.
Einen guten März für euch alle! Eure Lucía